Brandschutzschalter für einen präventiven Schutz
Abhilfe schafft ein Brandschutzschalter wie der 5SM6 von Siemens, der für einphasige Endstromkreise bis 16A ausgelegt ist. Eingebaut im Verteiler, ergänzt er die bestehenden Schutzschaltgeräte perfekt: Leitungsschutzschalter bieten Schutz bei Kurzschluss sowie vor Überlast und trennen je nach Fehlerimpedanz in den meisten Fällen bei parallelen Lichtbögen zwischen Außenleitern oder zwischen Außen- und Neutralleiter. Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen erfassen Fehlerströme und Fehlerlichtbögen gegen Erde und können in diesen Fällen, abhängig vom Bemessungsfehlerstrom, neben Fehlerschutz und zusätzlichem Schutz auch Brandschutz bieten. Serielle Fehlerlichtbögen können diese Schutzeinrichtungen jedoch nicht erkennen.
Diese Schutzlücke schließt der Brandschutzschalter 5SM6 bereits seit 2012: Basierend auf einer seit Jahren in den USA bewährten Technologie analysiert er das Hochfrequenz(HF)-Rauschen des Stroms kontinuierlich in Höhe, Stabilität und Dauer sowie die dazwischen liegenden Unterbrechungen. Integrierte Filter in Verbindung mit intelligenter Software verarbeiten und bewerten diese Signale nach einer Vielzahl von Kriterien. Der Microcontroller wertet diese Daten aus und erkennt somit unerwünschte Fehlerlichtbögen.
Brandgefahren von der elektrischen Leitung bis hin zum Endgerät können so frühzeitig erkannt und unterbunden werden. In umfangreichen Labor- und Feldversuchen getestet, kann der Brandschutzschalter betriebsmäßig vorhandene Lichtbögen, wie sie Bohrmaschinen oder Staubsauger erzeugen, zuverlässig von unerwünschten und gefährlichen Lichtbögen unterscheiden. Mittels einer ausgereiften Selbsttestfunktion überprüft der Brandschutzschalter fortlaufend seine eigene Funktionsfähigkeit: Eine Leuchtdiode zeigt den Betriebszustand an – und im Ernstfall die Ursache für die Abschaltung des Stromkreises. In Kombination mit Leitungsschutzschaltern vom Typ 5SY60 oder den Fehlerstrom-/Leitungsschutzschaltern (FI/LS-Schaltern) der Reihe 5SU1 aus dem Sentron-Portfolio von Siemens schaltet das Gerät den Stromkreis sicher ab. Das Ergebnis: perfekter und normenkonformer Rundumschutz für Personen, Anlagen und Güter und die zuverlässige Brandprävention.
Neue VDE-Norm fordert Brandschutzschalter
In den USA sind Brandschutzschalter, wo sie als AFCI (Arc-Fault Circuit Interrupter) bekannt sind, seit vielen Jahren vorgeschrieben. Auch die Internationale Elektrotechnische Kommission (IEC) und das Europäische Komitee für Normung (CENELEC) haben die Dringlichkeit erkannt: Mit der Veröffentlichung der Errichtungsbestimmung IEC 60364-4-42 bzw. des HD 60364-4-42 wird die Installation von Brandschutzschaltern als anerkannter „Stand der Technik“ empfohlen. Diese Empfehlung wird seitdem in den EU-Staaten sukzessive in nationale Bestimmungen überführt.
So sind in Deutschland seit Februar 2016 Brandschutzschalter per Norm für bestimmte Anwendungsfälle gefordert: Mit der Veröffentlichung der nationalen Norm DIN VDE 0100-420:2016-02 wird die Installation des Brandschutzschalters für einphasige Endstromkreise bis 16 A für definierte Anwendungsbereiche verpflichtend. Dazu gehören unter anderem holzverarbeitende Betriebe, Papier- und Textilfabriken, also dort, wo potenziell brennbare Materialien vorhanden sind. Auch in öffentlichen Gebäuden ist der Brandschutzschalter jetzt vorgeschrieben, wenn sich dort unersetzbare Güter befinden. Dazu zählen Museen, aber auch Bahnhöfe oder Flughäfen.
In Schlaf- und Aufenthaltsräumen von Kindertagesstätten und Seniorenheimen, also dort wo eine Evakuierung schwierig ist, ist der Brandschutzschalter verpflichtend vorgeschrieben. Obwohl nicht explizit erwähnt, sollte generell bei der Planung an das Thema Evakuierbarkeit gedacht werden – diese kann beispielsweise auch Pflegeheime betreffen. Nicht verpflichtend vorgeschrieben ist er Schalter bei medizinisch genutzten Bereichen mit IT-Systemen, die nicht beim ersten Fehler abgeschaltet werden dürfen. Die neue VDE-Norm definiert den Einsatz des Brandschutzschalters für Neubauten wie auch für bestehende Gebäude an denen wesentliche Veränderungen der Elektroinstallation durchgeführt werden. Die DIN VDE 0100-420:2016-02 ersetzt die Vorgängernorm von 2013, für die eine Übergangsfrist bis 18.12.2017 gilt. In allen Elektroinstallationen also, die nach Veröffentlichung der aktuellen Version im Februar 2016 projektiert werden, müssen Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen in den definierten Anwendungsbereichen eingesetzt werden.
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